Zu den populärsten Rechengeräten des 20. Jahrhunderts gehörten die Blechschieber, Addiator und Hexadat. Sie waren preiswert herzustellen und ihre Bedienung einfach:
Mit einem Stift werden Zahnstangen unter den Löchern des Ablesefensters verschoben. An der Farbe der Zahnstange am Einstichpunkt erkennt der Nutzer, ob er den Stift nach oben oder nach unten führen muss. Auf dem Weg nach oben wird der Stift um eine U-Kurve geführt und zieht die benachbarte Zahnstange um eine Stelle nach unten. Erfunden wurde das Prinzip um 1850 von Kummer.
Die Geräte sind zum Addieren und Subtrahieren geeignet. Mit der starken Verbreitung der Geräte der Firma C. Kübler Berlin wurde auch der Name Addiator ein Synonym für diese Rechengeräte.
Da diese Blechschieber als „Rechenmaschinen“ bezeichnet wurden, war es auch üblich das Gerät mit „die Addiator“ zu bezeichnen. Heute spricht man meist von „dem Addiator“. In diesem Teilprogramm wird ein Addiator demonstriert.
Von rechts nach links finden Sie acht Zahnstangen, die Sie mit einem linken Mausklick auf einen schwarzen Bereich neben einer Zahl nach oben und unten verschieben können.
Ist der schwarze Bereich weiß umrahmt, so muss die Zahnstange bis zum unteren Rand gezogen werden. In dem Fall addieren Sie zum bisherigen Ergebnis die entsprechende Ziffer.
Ist der schwarze Bereich rot umrahmt, so wird ein Übertrag notwendig. Ziehen Sie dazu das Feld nach oben und bewegen Sie die Maus nach links um die U-Kurve und dort wieder bis zum Anschlag nach unten.
Erscheint, durch einen Übertrag, in der Anzeige der Pfeil ↑, so müssen Sie die entsprechende Zahnstange vom unteren zum oberen Rand bewegen und den Übertrag zur nächsten Stelle ausführen. Wird der Pfeil ↓ angezeigt, so ist die Zahnstange von oben nach unten durchzuschieben.
Markieren Sie das Feld Automatik verwenden, so können Sie sich das „mühsame“ Ziehen mit der Maus sparen. Klicken Sie nun auf einen schwarzen Bereich neben einer Zahl, so bewegt das Programm automatisch die Zahnstange und erzeugt evtl. notwendige Überträge.
Hätte der historische Addiator eine solche Funktion besessen, so wäre das Gerät schon fast ein elektronischer Taschenrechner gewesen.
Das Gerät kann neben der Addition auch die Subtraktion. Um zwischen beiden Operationen umzuschalten, so klicken Sie mit der linken Maustaste auf die im unteren Teil angezeigten „+“- und „-“-Zeichen. Da das Umschalten keine Veränderung am Ergebnis vornimmt, können Sie so auch gemischte Rechnungen, wie 143 + 78 – 54 … durchführen.
Das ursprüngliche Gerät der Firma Kübler hatte am oberen Rand einen Nullstellbügel, den man zum Löschen des Ergebnisses herausziehen musste. In diesem Programmteil klicken Sie zum Löschen auf den dargestellten Bügel.
Weitere Informationen siehe Addiator-Rechnerlexikon
Hexadat
Ein analoger Blechschieber ist der Hexadat, der die Addition und Subtraktion von hexadezimalen Zahlen ermöglicht.
Prinzipiell ist er wie der Addiator aufgebaut, jedoch umfasst die Eingabe die hexadezimalen Ziffern von 0 bis F, d.h. der Wert 10 entspricht einer Ziffer „A“, 11 dem „B“, 12 dem „C“, 13 dem „D“, 14 dem „E“ und 15 der Ziffer „F“. Die Bedienung erfolgt auf gleiche Weise.
So kurios dieser Addiator anmutet ist er nicht. Noch 1977 schrieb die „Computerwoche“:
„Echte Zeitersparnis“ nannten die von der Rechenmaschinenfabrik Addiator, Wolfach, befragten Programmierer als wichtigsten Grund für den Einsatz eines Handrechners für das hexadezimale Zahlensystem. Zwar können mit einiger Übung die Additionen und Subtraktionen im ungewohnten 16er-Zahlensystem auch im Kopf oder schriftlich ausgeführt werden, aber mit der Rechenhilfe „Hexadat“ sind sie – so der Hersteller – schneller zu bewältigen.“
Addiator und Hexadat |
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Beide Programmteile, der Addiator und der Hexadat, sind als einzelne Programme ladbar.